Dienstag, 14. November 2006
Chapter four: Erna and the "Angel & Crown"
Hallo zusammen

Es ist nun bereits eine Weile her seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe und ich sollte euch wohl etwas auf den neusten Stand bringen.

Mein Praktikum bei Global Action Plan habe ich am 13. Oktober beendet. Es waren zwei schoene und gemuetliche Monate inmitten von netten Leuten und mit ganz gewoehnlicher Bueroarbeit (ok, vielleicht nicht die Milchflaschen Geschichte, aber ansonsten... ). Uebrigens ist mir da Mitchs Doppelgaenger begegnet. Nun ja, sie sehen sich rein aeusserlich nicht wirklich aehnlich, aber bewegen sich auf die gleiche Art und Weise (ja, noch so ein nervoeser Typ *g*) und haben den gleichen Humor. Das war schon ziemlich komisch im ersten Moment, aber egal...
Ich verliess also Global Action Plan an einem Freitag (ja, ein 13. und eine schwarze Katze haben wir auch) und machte mich, ohne ein Pfund meiner Spesen erhalten zu haben auf den Heimweg. Das Wochenende verbrachte ich damit, mich zu fragen, was ich mit den restlichen 60ig Jahren meines Lebens nur anstellen soll (was mich allerdings nur zur Erkenntnis brachte, dass ich wirklich nicht laenger als 15 Stunden am Stueck schlafen kann!). Am Montag machte ich mich dann auf in die Stadt und begann (mehr oder weniger) fleissig meinen Lebenslauf zu verteilen. Die Arbeitssuche war ein wirklich zweischneidiges Schwert: auf der einen Seite habe ich sehr viele schoene Strassen (Carnaby Street), Geschaefte (Vans Shop!)und Plaetze(Neal Court) in London entdeckt und auf der anderen Seite habe ich kein Geld um das alles "auszuprobieren".
Gegen Ende der Woche hat meine Arbeit dann erste Fruechte getragen und ich wurde zu einem Job Interview eingeladen. Am Samstag bin ich also da hin, habe komische Formulare ausgefuellt, noch komischere Fragen beantwortet und am Sonntag einen "Testtag" (waren nur vier Stunden) hinter mich gebracht. Was bedeutet: Erna arbeitet nun im "Angel & Crown" Pub und zwar sowohl hinter der Bar als auch im Restaurant. Es ist nun mal so, dass jedes Pub eine Blondine braucht und tata... nun haben sie eine! Aber ob blond oder nicht, die Arbeit ist hart und sie haben auch noch nie etwas von "Einarbeiten" gehoert, somit arbeite ich seit Montag selbststaendig und manchmal braucht das wirklich Nerven (nein, nicht meine, sondern die der Kunden ;-)). Am Mittwoch hatte ich meine erste Zwoelf-Stunden-Schicht und erstaunlicherweise war es nicht so hart, wie ich es mir vorgestellt habe (moment... Fuesse protestieren und sind nicht einverstanden... egal, wird ignoriert!). Ebenfalls an diesem Abend habe ich die erste Telefonnummer von einem Typen gekriegt, aber weiter als bis an meine Schranktuere (ja, gewisse Traditionen habe ich beibehalten) wird die es nie schaffen, da sein Jahrgang wohl mit einer 7 beginnt und naeher bei der 6 als bei der 8 ist (Grosi, du wuerdest ihn wohl als "flotte, jonge Maa" bezeichnen). Trotz einigen Schwierigkeiten (Was zur Hoelle ist "Cider black"? Was, du willst mehr Bier und weniger Schaum? Sei froh, dass ueberhaupt Bier im Glas ist und nicht nur Schaum!!!) gefaellt mir die Arbeit, allerdings gibt es da auch ein kleiner (oder eher groesserer) Wermutstropfen: der Lohn! Der ist so tief, dass ich wohl in wenigen Monaten am Bettelstab gehe und unter einer Bruecke (davon gibt es zum Glueck einige) wohnen werde. Also vergesst schon mal, dass ihr Weihnachtsgeschenke kriegt und schickt mir doch hin und wieder ein Sugus (uebrigens Tani, ich habe das vierte gefunden!). Dieser Umstand fuehrte dazu, dass ich die Welt ganz neu sehe und besonders neu einteile! Bis jetzt galt fuer mich das gaengige Schema von Gut und Boese, Schwarz und Weiss, nun das Schema bleibt nur die Kriterien veraenderte ich und zwar in "gibt Trinkgeld" und "gibt KEIN Trinkgeld".

Nun zu was ganz anderem: Weihnachtsferien in der Heimat!
Ueber Weihnachten bin ich zu Hause und zwar vom 22. bis am 28. Dezember (Mama, Essenswuensche werden folgen!). Das ist einiges laenger als meine jetztige Chefin mir eigentlich erlaubt, aber was solls. Ich wuerde mich auf jedenfall sehr freuen einige (am liebsten moeglichst viele) von euch in dieser Zeit zu sehen!

Somit weiss ich nun auch nichts mehr zu erzaehlen und wuensche euch ein schoenes Wochenende.

Ganz liebe Gruesse

Erna

p.s. Im Anhang befindet sich ein Foto meines neuen Arbeitsplatzes!

Mein momentaner Arbeitsort zwischen Covent Garden und Leicester Square.

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Chapter two: Erna and the City
Hallo zusammen

Nun bin ich schon ueber 2 Wochen hier in London und es hat sich wieder so einiges getan. Nichts weltbewegendes, eher das Gegenteil. Langsam lerne ich die Stadt und die Menschen etwas kennen und fuehle mich etwas zu Hause. Was dazu fuehrte, dass ich von "unserer Kueche" sprach und sie desshalb auch gleich geputzt habe.
Zur Zeit top aktuell: Erna und die Waschmaschine. Der grosse Kampf. Teil 3!!! Ja, hier in London hat dieser Streifen die Kinocharts gestuermt. Beliebt ist er vorallem deshalb, weil jeder weiss, wer der Boesewicht ist, aber wer gewinnt ist noch nicht ganz klar. Ich gehe davon aus, dass der Gewinner in Teil 4 erkoren wird. Mal sehen...

Wirklich angetan hat es mir der Stadtteil Camden. Am Sonntag vor einer Woche war ich zum ersten Mal da und wusste nicht so recht, was ich davon halten soll. Es ist ein sehr lebendiger und schraeger Stadteil mit unendlich vielen Staenden und Shops. Man kann da die verruecktesten Kleider, Essen aus aller Welt und jenste andere Sachen kaufen. Ich war ca. 2 Stunden da und ich habe wohl nicht die Haelfte gesehen.
Inzwischen kenne ich den Stadtteil (besonders die Pub's) etwas besser und muss sagen: es gibt wohl keinen Ort an dem man mehr durchgeknallte, verrueckte, total komisch angezogene und irgendwie einfach spezielle Menschen sieht. Wenn ihr mal nach London kommt, seht es euch an!

Die Arbeitswoche war dann so ziemlich normal. Ich verrichte relativ einfach Bueroarbeit und habe traumhafte!!! Arbeitszeiten, von 9 bis 5 und eine Stunde Mittagspause. Ja, es fuehlt sich an wie Ferien. Die Leute hier sind wirklich nett und meistens verstehe ich sie, aber hin und wieder verformt sich mein Gesicht in ein ganz grosses Fragezeichen. Vorallem dann, wenn Mark den Raum betritt. Ja, Erna hat keine Chance auch nur ein Wort zu verstehen. Aber macht nichts, denn er hat gekuendigt ;-)

In meinem letzten E-Mail war ich... sagen wir mal "gefesselt" von dem Aussehen meines Mitbewohners Stone, dass ich ganz vergessen habe zu erwaehnen wo er arbeitet und in seinem Fall ist es noch wichtig! Er arbeitet in einem Club in Kentish Town mit dem Namen "The Forum". Es ist kein riesiger Club, aber mit so 2000 bis 2500 people ist doch schon ganz schoen was los! Das Beste daran ist, dass die Bands, die da auftretten wirklich noch cool sind!
So war ich dann letzten Mittwoch am Franz Ferdinand Konzert und wenn ich nicht zu muede bin, stehen heute The Vines auf dem Programm.
Franz Ferdinand war grossartig! Die Show war nicht ganz so gross wie am Leed's am Freitag (vielleicht hats ja jemand gesehen), aber richtig cool. Es hat gerockt!
Ich war mit einer Arbeitskollegin da und da wir leider am naechsten Tag arbeiten mussten, haben wir die Einladung zur After Show Party mit Unmengen gratis Drinks ausgeschlagen, aber irgendwann hole ich das nach!!!

Fuer den Fall, dass sich jemand fuer meine Postanschrift interessiert, habe ich nun auch das Hausnummerproblem geloest.

Erna Kaufmann
17A Turnpike Lane
London
N8 0EN

Post an die Nummer 15 kommt zwar auch an, aber 17A ist richtiger :-)

Nun dann... ich wuensche euch einen schoenen Nachmittag und lasst mal was hoeren!

liebe Gruess

Erna

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Dienstag, 7. November 2006
Chapter one
Hello dear,

Nun bin ich bereits eine Woche in London und denke ein kurzer Rueckblick wuerde euch interessieren :-)

Geflogen bin ich trotz dem Chaos vom 10. August ohne Probleme oder grosse Verspaetungen. Auch in London ging so ziemlich alles problemlos und ich stieg an der Turnpike Lane Station aus der U-Bahn aus. Dort rief ich wie verabredet Stone an, stellte mich wie gewuenscht neben die Ticketautomaten und wartete.

In diesen 15 min habe ich wohl jeden Mann gemustert der vorbei ging und mich gefragt : Ist das Stone? Oft war ich froh, dass er es nicht war und
hin und wieder war es doch schade ;-) Aber auf das was dann kam war ich nicht vorbereitet. I was so shocked! Auf Grund der vorangehenden Telefongespraechen mit Stone war ich davon ueberzeugt, dass er Brite ist und ja... Auf jedenfall kam dann ein ziemlich grosser, muskuloeser, schwarzer Mann auf mich zu, dessen Frisur aussah als kaeme er frisch aus dem Windkanal (very funny) und sein ganzer Kleiderstyl ist... nun ja, strange!

Vielleicht kann ich euch mal ein Foto senden;-)

Aber von Aeusserlichkeiten laesst man sich ja nicht abschrecken (bzw. 3 mal tief durchatmen, sich an den Koffer krallen und ja nicht loslassen und dann geht das) und so sind wir zur Wohnung. Mein Zimmer ist sehr gross und seit gestern Abend (ja, ja ich habe meinen Putzfimmel entdeckt) auch einigermassen sauber. Der Rest der Wohnung ist funky, aber nicht
besonders clean (habe mich noch nicht getraut meine Putzwut darauf auszudehnen). Doch was mir wirklich gefaellt ist die Atmosphaere in der Wohnung. Stone is great! Er gibt sich sehr Muehe mit seinem (und vorallem auch meinem) Englisch und leiht mir so ziemlich alles was mir fehlt.

Ich liebe dieses Foto. Das ist Stone wie er leibt und lebt. Immer wenn er ueber jemand lacht, schaut er zu Boden und schuettelt ganz leicht den Kopf. 
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Es war Samstag Nacht ca. 03.00 Uhr und wir haben die Terrasse geraeumt. Insgesamt haben wir etwa 70 Abfallsaecke gefuellt und drei Fernseher, zwei Waschmaschinen, seit langem vermisste Buecher und 100 andere Sachen gefunden. Ich denke einen neuen Planeten zu entdecken kann nicht spannender sein:-)
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Auch die Arbeit ist nicht schlecht bis jetzt (ja, sie lassen mich ins Internet *g*), aber ich fuehle mich wieder ein bisschen wie im 1. Lehrjahr.
Das groesste Problem ist die Sprache, doch ich hoffe, dass in den Griff zu kriegen (deshalb bin ich ja hier).

Bis jetzt habe ich noch nicht so viel von London gesehen und so gibt es auch nicht mehr viel zu erzaehlen. Ueberall wo ich war (und damit meine ich
die local places) hatte es sehr viel Abfall und einen ueblen Geruch in der Luft. Da kann ich nur hoffen, dass ich dagegen irgendein Gen entwickle und
es bald nicht mehr sehe bzw. rieche.

So meine Pause neigt sich dem Ende zu...

Bis bald

Erna

p.s. nun ja, ich waere euch dankbar, wenn ihr mir keine SMS senden wuerdet, dafuer um so mehr mails ;-)

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